Bungie prüft Verwendung nicht zugeschriebener Kunstwerke

Bungie, der Entwickler hinter Destiny 2, sieht sich erneut mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert, nachdem eine weitere Künstlerin behauptet, ihre Arbeiten seien ohne Erlaubnis in die Umgebungen des kommenden Sci-Fi-Shooters Marathon übernommen worden. Nach ähnlichen Vorwürfen mehrerer Künstler und eines Autors wegen unerlaubter Nutzung ihrer Werke präsentierte die Digitalkünstlerin Antireal kürzlich Belege, die darauf hindeuten, dass ihre originalen Icon-Designs von 2017 im Alpha-Playtest von Marathon auftauchten. > Die Marathon-Alpha wurde kürzlich veröffentlicht, und ihre Umgebungen sind übersät mit Assets, die von Plakatdesigns stammen, die ich 2017 erstellt habe. > > — N² (@4nt1r34l) 15. Mai 2025 „Obwohl Bungie nicht verpflichtet ist, mich für ein Spiel einzustellen, das zufällig Designelemente teilt, die ich im letzten Jahrzehnt entwickelt habe, überschreitet das direkte Kopieren meiner Arbeit ohne Vergütung oder Credit eine Grenze“, erklärte Antireal auf der Social-Media-Plattform X. „Mir fehlen die Mittel für rechtliche Schritte, aber dies ist ein weiteres Beispiel dafür, wie große Konzerne es leichter finden, meine Designs zu übernehmen, als sie ordentlich in Auftrag zu geben.“ Bungie reagierte umgehend auf die Vorwürfe, leitete eine interne Untersuchung ein und nahm Kontakt mit der betroffenen Künstlerin auf. Das Studio führte den Vorfall auf die Handlungen eines ehemaligen Mitarbeiters zurück. „Unsere sofortige Untersuchung bestätigte, dass ein ehemaliger Künstler unautorisierte Decals in eine Texturvorlage einfügte, die später ingame verwendet wurde“, teilte Bungie mit. „Unser aktuelles Art-Team war sich dieser Verletzung nicht bewusst, und wir prüfen, wie es zu diesem Fehler kommen konnte.“ Das Unternehmen betonte sein Engagement für ethische Praktiken: „Wir haben die Künstlerin kontaktiert, um dies angemessen zu klären. Zukünftig führen wir verstärkte Review-Prozesse für alle Ingame-Assets ein, um Wiederholungen zu vermeiden. Wir respektieren künstlerische Originalität zutiefst und werden diese Situation bereinigen.“ Dieser Skandal folgt auf rechtliche Schwierigkeiten Bungies bezüglich mutmaßlich ungenutzter narrativer Elemente aus einem Werk eines Autors in Destiny 2s Red-War-Kampagne von 2017. Trotz Bungies Versuch, die Klage abweisen zu lassen, geht der Fall weiter, nachdem ein Richter ihren Antrag ablehnte – erschwert durch Bungies Entfernung der strittigen Inhalte aus dem öffentlichen Zugriff. Erst kürzlich untersuchte das Studio auch, wie ein Destiny-2-inspiriertes NERF-Gewehr-Design einem 2015er Fan-Artwork verblüffend ähnelte und selbst kleinste Details wie Pinselstriche und Oberflächenunebenheiten reproduzierte.