Capcoms Marvel vs. Capcom Fighting Collection: Arcade Classics ist eine Offenbarung für Fans und Neulinge gleichermaßen. Angesichts der gemischten Resonanz auf die jüngsten Marvel vs. Capcom-Titel war die Veröffentlichung dieser Sammlung eine willkommene Überraschung. Da ich nur mit Ultimate Marvel vs. Capcom 3 und Marvel vs. Capcom Infinite vertraut bin, tauchte ich eifrig in diese historische Retrospektive ein. Allein der legendäre Soundtrack von Marvel vs. Capcom 2 rechtfertigte den Kauf, und das Erlebnis übertraf die Erwartungen bei weitem. Diese Sammlung ist auf Steam, Switch und PlayStation (Xbox für 2025 geplant) erhältlich und bietet ein unglaubliches Preis-Leistungs-Verhältnis.
Spielaufstellung
Die Sammlung umfasst sieben klassische Titel: X-Men: Children of the Atom, Marvel Super Heroes, X-Men vs. Street Fighter, Marvel Super Heroes vs. Street Fighter, Marvel vs. Capcom: Clash of Super Heroes, Marvel vs. Capcom 2: New Age of Heroes und The Punisher (ein Prügel, kein Kämpfer). Dabei handelt es sich um originalgetreue Arcade-Ports, die eine vollständige Funktionsparität gewährleisten. Es sind sowohl eine englische als auch eine japanische Version enthalten, ein entzückendes Detail für Fans, da es bedeutet, dass Marvel Super Heroes vs. Street Fighter Norimaro in der japanischen Version enthält.
Mein Testbericht basiert auf umfangreicher Spielzeit auf Steam Deck (LCD- und OLED-Modelle), PS5 (über Abwärtskompatibilität) und Nintendo Switch. Zwar mangelte es mir an fundiertem Fachwissen in diesen Spielen (meistens habe ich es zum ersten Mal gespielt), aber der pure Spaß an Marvel vs. Capcom 2, sogar vor der Veröffentlichung, rechtfertigte den Preis problemlos. Ich bin sogar versucht, physische Exemplare für meine Sammlung zu kaufen.
Erweiterte Funktionen
Die Benutzeroberfläche spiegelt Capcoms Capcom Fighting Collection wider und übernimmt sowohl deren Stärken als auch Schwächen (dazu später mehr). Zu den wichtigsten Ergänzungen gehören Online- und lokaler Multiplayer, lokales WLAN auf Switch, Rollback-Netcode, ein umfassender Trainingsmodus, anpassbare Spieloptionen, eine wichtige Einstellung zur Reduzierung weißer Blitze, verschiedene Anzeigeoptionen und eine Auswahl an Hintergrundbildern.
Der Trainingsmodus ist herausragend und bietet Hitboxen, Eingabeanzeigen und andere hilfreiche Tools, die sich perfekt für Neueinsteiger eignen. Eine neue Ein-Knopf-Super-Move-Option, die für das Online-Spiel umschaltbar ist, verbessert die Zugänglichkeit weiter.
Museum und Galerie
Ein umfangreiches Museum und eine Galerie präsentieren über 200 Soundtracks und 500 Kunstwerke, von denen einige bisher nicht für die Öffentlichkeit zu sehen waren. Auch wenn es für langjährige Fans eine willkommene Ergänzung ist, bleibt der japanische Text in Skizzen und Designdokumenten unübersetzt. Die Einbeziehung der Soundtracks ist fantastisch und weckt Hoffnungen auf zukünftige Vinyl- oder Streaming-Veröffentlichungen.
Online-Multiplayer mit Rollback-Netcode
Netzwerkeinstellungen bieten Mikrofon- und Voice-Chat-Steuerung (PC bietet nur eine detailliertere Steuerung als Switch oder PS4), Eingabeverzögerung und Verbindungsstärke (nur PC und PS4). Steam-Deck-Tests vor der Veröffentlichung (kabelgebunden und drahtlos) ergaben, dass das Onlinespiel mit der Capcom Fighting Collection auf Steam vergleichbar ist, eine deutliche Verbesserung gegenüber der Street Fighter 30th Anniversary Collection. Regionsübergreifendes Matchmaking und eine einstellbare Eingabeverzögerung verbessern das Erlebnis zusätzlich. Auch der Koop-Modus in The Punisher funktionierte einwandfrei.
Matchmaking unterstützt Gelegenheits- und Ranglistenmodi sowie Bestenlisten und eine Highscore-Herausforderung. Ein durchdachtes Detail: Beim Neuabgleich bleiben die Cursorpositionen erhalten, eine kleine, aber geschätzte Verbesserung der Lebensqualität.
Probleme
Der größte Fehler der Sammlung ist der einzelne, globale Speicherstatus. Dies gilt für die gesamte Sammlung, nicht für einzelne Spiele, eine enttäuschende Überbleibsel aus der Capcom Fighting Collection. Ein weiteres kleines Problem: Fehlen universeller Einstellungen für Lichtreduzierung und visuelle Filter. Anpassungen pro Spiel sind vorhanden, eine globale Umschaltung wäre jedoch vorzuziehen.
Plattformspezifische Hinweise
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Steam Deck: Steam Deck verifiziert, läuft reibungslos mit 720p Handheld und unterstützt 4K im angedockten Zustand (getestet mit 1440p im angedockten Zustand und 800p Handheld). Nur Seitenverhältnis 16:9.
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Nintendo Switch: Optisch akzeptabel, aber die Ladezeiten sind deutlich langsamer als bei Steam- und PS5-Versionen. Lokales WLAN wird unterstützt.
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PS5: Abwärtskompatibilitätstitel mit guter Leistung bei 1440p. Schnelleres Laden auf SSD. Das Fehlen nativer PS5-Funktionen ist eine verpasste Chance.
Insgesamt ist Marvel vs. Capcom Fighting Collection: Arcade Classics eine erstklassige Sammlung, die die Erwartungen hinsichtlich Inhalt und Online-Spielbarkeit übertrifft. Der einzelne Speicherstatus bleibt eine frustrierende Einschränkung, aber das Gesamterlebnis ist überwältigend positiv.
Marvel vs. Capcom Fighting Collection: Arcade Classics Steam Deck Bewertungsergebnis: 4,5/5