Sony hat trotz prominenter Rückschläge wie Concord seine Hingabe an Live-Service-Spiele bekräftigt und gleichzeitig bestätigt, dass Marathon bis April 2026 erscheinen wird – obwohl gemischte Reaktionen auf den jüngsten Alpha-Test eingeräumt wurden.
Eine teure Lehre
Sonys Hero-Shooter Concord zählt zu den spektakulärsten kommerziellen Misserfolgen von PlayStation. Das Spiel wurde bereits zwei Wochen nach dem Start offline genommen, nachdem die Spielerzahlen katastrophal niedrig waren. Berichten zufolge wurden weniger als 25.000 Einheiten verkauft. Dies führte zur Schließung des Entwicklerstudios Firewalk Studios und zu Verlusten in Höhe von mehreren hundert Millionen.
Strategieneubeginn mit Marathon
Hermen Hulst, CEO der Studio Business Group von Sony Interactive Entertainment, ging auf Investorenbedenken ein, wie die Lehren aus Concord auf Bungies kommenden Extraction-Shooter Marathon übertragen werden können. Während er "uneinheitliches" Alpha-Feedback eingestand, bestätigte Hulst die Veröffentlichung des Spiels vor dem 31. März 2026 und versprach verfeinerte Entwicklungsansätze.
„Live-Services bieten enorme Chancen, aber auch einzigartige Herausforderungen", erklärte Hulst. „Während Helldivers 2 erfolgreich war, betrat Concord einen übersättigten Markt ohne ausreichende Differenzierung. Wir haben strenge Prozesse implementiert, um kreative und kommerzielle Annahmen während des Entwicklungszyklus zu validieren."
Speziell zu Marathon merkte Hulst an: „Wir sind entschlossen, Bungies erstes eigenes IP seit über einem Jahrzehnt als mutiges, innovatives Erlebnis zu liefern. Das Alpha-Test-Feedback, wenn auch gemischt, bietet wertvolle Iterationsmöglichkeiten, um den Start erfolgreich zu gestalten."
Aktuelle Kontroversen
Hulst ging bemerkenswerterweise nicht auf den kürzlichen Plagiatsvorwurf zu Marathons Kunst ein. Bungie stand letzten Monat in der Kritik, als die unabhängige Künstlerin Fern Hook dem Studio vorwarf, ihre Arbeit ohne Genehmigung oder Anerkennung genutzt zu haben. Dies führte zu öffentlichen Entschuldigungen der kreativen Führung während eines peinlichen Livestreams, in dem keine Spielinhalte gezeigt wurden, da sie sich noch in der Überprüfung befanden.
Sonys Live-Service-Achterbahnfahrt
Die Live-Service-Initiativen des Unternehmens haben neben Concord sowohl Triumphe als auch Desaster erlebt, darunter abgesagte Projekte wie Naughty Dogs The Last of Us Multiplayer und zwei unangekündigte Titel (einschließlich eines God of War-Ablegers). Trotz dieser Rückschläge hält Sony an ehrgeizigen Plänen fest, darunter die Gründung des neuen Studios teamLFG sowie die Entwicklung von Guerrillas Horizon Multiplayer und Havens Fairgames.
Ursprünglich plante Sony mehr als 10 Live-Service-Veröffentlichungen bis 2026, reduzierte die Erwartungen nach einer internen Überprüfung jedoch auf sechs bestätigte Starts. „Qualität geht vor Quantität in unserer Spielephilosophie", erklärte Sony-Präsident Hiroki Totoki während dieser strategischen Anpassung.
Die Zukunft der Live-Services
Hulst betonte Sonys anhaltendes Engagement für die Diversifizierung seines Live-Service-Portfolios: „MLB The Show, Destiny 2 und Helldivers 2 demonstrieren unsere Fähigkeiten über verschiedene Genres hinweg. Besonders der Erfolg von Helldivers 2 – bei dem Mikrotransaktionen mittlerweile über 50 % des Umsatzes ausmachen – beweist, dass unsere Monetarisierungsstrategien funktionieren können, wenn die Umsetzung den Spielererwartungen entspricht."
Der Manager schloss mit dem festen Veröffentlichungszeitraum für Marathon: „Wir planen die Veröffentlichung innerhalb dieses Geschäftsjahres", und bekräftigte damit Sonys Deadline März 2026.